Ganz gute Bilanz, aber keine Rutsche


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VOR ORT  Ortsbeirat tagt im Schwimmbad / Zahlreiche Vorzüge des Bades gelobt / Ingenieurbüro für Mühlgraben eingeschaltet

LANDENHAUSEN - In regelmäßigen Abständen erfragt Landenhausens Ortsvorsteher bei den Gästen des örtlichen Schwimmbads, wie das Freibad in Zukunft noch attraktiver gestaltet werden könnte. Die Ergebnisse seiner Umfrage standen im Zentrum der Sitzung des Ortsbeirates Landenhausen. Außerdem ging es noch um den Mühlgraben, der durch Landenhausen fließt, und schon seit einiger Zeit stillgelegt ist.

Der Ortsbeirat sowie interessierte Zuhörer trafen sich zuerst im Schwimmbad, bevor sie im Gemeindesaal weiter tagten.
Der Ortsbeirat sowie interessierte Zuhörer trafen sich zuerst im Schwimmbad, bevor sie im Gemeindesaal weiter tagten.

Foto | Annika Rausch


Einer der Top-Wünsche - eine Rutsche - lässt sich allerdings nicht verwirklichen, wie Michael Zier, bei der Gemeinde unter anderem zuständig für das Freibad, erklärte: "Eine Rutsche bedeutet mit 10 000 bis 12 000 Euro enorme Kosten." Zusätzlich zum in diesem Jahr angeschafften Wasserspielzeug würde dann auch der Platz im Becken zu eng. Zudem berge eine Rutsche ein erhöhtes Gefahrenpotenzial, das für einen Bademeister zuviel sei. "Das hat mit Platz- und Versicherungsgründen zu tun", erläuterte auch Bürgermeister Dr. Olaf Dahlmann. Die Idee sei bereits in der Vergangenheit geprüft worden, aber auch vor Kurzem erst wieder im Gemeindevorstand thematisiert worden. "Das Becken ist zu klein, da für eine Rutsche eine gewisse Auslaufzone gesperrt werden muss - auch wenn die Idee eine sehr gute ist." Er kündigte aber schon mal an, dass die Umkleidekabinen in diesem Jahr nach der Saison renoviert würden.

 

Auch ein weiterer Wunsch - ein Sprungbrett - lässt sich nicht verwirklichen, und zwar aus einem ganz simplen Grund: "Die Wassertiefe reicht dafür auch nicht aus", erklärte Bademeister Patrick Hofmann. Nachgedacht werden soll allerdings über einen kleinen Sandkasten. Der Wunsch nach mehr Schirmen gestaltet sich dagegen wieder schwieriger. "Die Sonnenschirme werden uns von Förstina geliehen", erklärte hierzu Patrick Hofmann. Schirme in dieser Größe selbst anzuschaffen, würde einen Preis von etwa 800 Euro pro Exemplar bedeuten. Die günstigere Variante - das Sonnensegel - sei bei einem Gewitter kürzlich leider beschädigt worden. "Es ist auch kein Problem, sich eine Sonneninsel oder einen Schirm mitzubringen", ermunterte Michael Zier die Gäste. Das Bad verfüge über Tischtennisplatten, Minifußballtore, Möglichkeiten zum Volleyball- und Federballspielen und über ein festes Spielgerät auf der Wiese, das im vergangenen Jahr angeschafft worden sei. "Die Wiese ist allerdings eine Liegewiese und kein Spielplatz." Von den veranschlagten 14 000 Euro an Eintrittsgeldern seien bis dato 10 000 Euro eingenommen worden. "Trotz wechselhaften Wetters sieht es nicht so schlecht aus", bilanzierte der Schwimmbadfachmann. Ferner seien drei Relaxliegen angeschafft worden, die sich einer regen Nutzung erfreuten. Dennoch habe das Bad einen Zuschussbedarf von 89 000 Euro.

 

Dass die solar erwärmten Wasserschläuche in schlechten Witterungszeiten nicht immer für so warmes Wasser sorgen könnten, wie es sich manche Besucher wünschten, lasse sich derzeit leider nicht ändern, erklärten die Verantwortlichen unisono. "Wenn wir wissen, wie es mit der Schulturnhalle in Angersbach weitergeht, wissen wir auch, wie wir mit der Halle in Landenhausen weitermachen können. Und dann wäre es schön, Synergieeffekte zwischen Turnhalle, Reithalle und Schwimmbad nutzen zu können", antwortete Dahlmann auf Schrimpfs Hinweis, dass vielleicht ein gemeinsames Blockheizkraftwerk Abhilfe schaffen könnte und als Idee perspektivisch im Hinterkopf behalten werden solle. Ferner wurde auch über eine mögliche Neugestaltung des Parkplatzes vor dem Schwimmbad gesprochen, aber keine abschließende Entscheidung dazu gefällt, da bis dato kein ganzheitliches Konzept vorliege. Im Gespräch sind derzeit nämlich noch Wohnmobilplätze und eine E-Ladestation für den Platz.

 

Nach dem Ortstermin wurden noch weitere Themen angesprochen. Der Bürgermeister informierte zum derzeit abgestellten Mühlgraben: Dieser sei bereits vor einiger Zeit abgestellt worden, da Wasser in angrenzende Häuser eingedrungen sei. Jedem Ausbesserungsvorschlag habe allerdings die Wasserbehörde entgegengestanden. "Bei einem Vor-Ort-Termin wurde uns trotzdem signalisiert, dass vielerlei vorstellbar sei. Doch das hat uns und dem Bauhof nicht weitergeholfen. Wir sind mit unseren Ideen und unserem Latein am Ende", bekannte Dahlmann, daher habe die Gemeinde jetzt ein Ingenieurbüro eingeschaltet. Er hoffe, in naher Zukunft Klarheit über weitere Maßnahmen zu bekommen. Es werde auf jeden Fall nichts ohne den Ortsbeirat unternommen.

 

Länger diskutiert wurde über das Gewerbegebiet Eisenbacher Weg - und zwar über die Umwidmung zu einem Wohngebiet. Ortsvorsteher Joachim Schrimpf sprach sich allerdings gegen dieses Ansinnen aus, da eine Umstufung die jetzigen Betriebe dort beeinträchtigen werde, worauf auch Dahlmann hinwies. Ferner sprach die Runde über die Parksituation an der Friedhofstraße und regte ein einseitiges Parkverbot an; aus dem Zuschauerraum kam außerdem der Vorschlag, auf dem dort vorhandenen Parkplatz Linien einzuzeichnen, um dort möglichst viele Parkende geordnet unterbringen zu können.

 

Weiteres Thema war die Straße "Am langen Garten", deren Sanierung laut Dahlmann bereits vorgemerkt sei, die Erneuerung "In den Kaßgärten" sei aber auf 2019 verschoben worden.

 

Zum Schluss der Sitzung versprach Dahlmann dem Ortsbeirat, sich dafür einzusetzen, dass das Angebot des Lauterbacher Fotoclubs, 60 Bilder aus Alt-Landenhausen für 200 Euro zu verkaufen, wahrgenommen werden könne.

Bericht | Annika Rausch



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