Große Resonanz zum Trassenspaziergang an der B 254 n


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Über 120 Teilnehmer an BUND- und BI-Spaziergang


LAUTERBACH/WARTENBERG - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Kreisverband Vogelsberg, die Bürgerinitiative „IGGLU“ Lauterbach sowie die Bürgerinitiative „Pro Lebensraum Wartenberg“ hatten zum etwa zweistündigen Spaziergang entlang der Trasse der B 254n geladen und waren damit auf unverhoffte Resonanz gestoßen. Mehr als 120 Teilnehmer wollten sich genauer darüber informieren, durch welche Landschaften die als Ortsumgehung um Landenhausen, Angersbach und

Einige Teilnehmer ergriffen die Möglichkeit, sich über Megaphon an die Gruppe zu wenden.
Einige Teilnehmer ergriffen die Möglichkeit, sich über Megaphon an die Gruppe zu wenden.

Fotos | Walter M. Rammler


Lauterbach konzipierte Straße führen würde, welche Auswirkungen das auf Natur und Landwirtschaft haben würde und wie die dazu gehörenden Zubringer, Brückenbauwerke, Dämme und Einschnitte geführt werden sollen.

 

Wegen der hohen Gesamtlänge der Trasse hatten sich die Organisatoren entschlossen, einige Bereiche diesmal unberücksichtigt zu lassen und konzentrierten sich auf die Gegend zwischen Lauterbach und Angersbach. Start war bei sonnigem Wetter in Lauterbach. Nach wenigen Minuten erreichte der Tross die Trasse zwischen Vaitsberg und Kirschberg, wo die neue Straße tief in die Basaltkuppe eingegraben werden soll. Mit Flatterbändern und Luftballons waren markante Stellen der Trassenführung fachkundig markiert worden. Unter Zuhilfenahme der Baupläne konnten Hubert Reinhardt und Michael Fink exakt erklären, wo die neue Fahrbahn verlaufen würde und welche Böschungsbreite sich für Einschnitte und Dämme ergibt.

 

Die ökologische Bedeutung der strukturreichen Landschaft am Osthang des Vaitsberges sowie der Seitentäler nördlich Angersbachs erläuterte der Biologe Wolfgang Dennhöfer vom BUND. Dennhöfer erklärte auf Nachfrage auch, dass die Ausgleichsmaßnahmen keinerlei Ersatz für verloren gehende Landschaft darstellen, auch bei den über 80 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. „Das sind alles Dinge, die unsere Enkel einmal schmerzlich vermissen werden“, betonte der Biologe.

 

In etwa auf Höhe der Lauterbacher Kläranlage wurde mit Luftballons verdeutlicht, welches Brückenbauwerk für den Zubringer zwischen der alten und der neuen B 254 geplant sei: eine besonders hohe und lange Brücke, welche die Lauter sowie die Bahntrasse überspannen wird. Auf Höhe der Burgruine Wartenberg zeigte ein Holzlattengestell an, welche Brückenkonstruktion hier geplant ist, auf der dann PKW und LKW fahren. Oberhalb des Angersbacher Friedhofes verdeutlichte eine Gruppe Wartenberger Künstler mit einer Klanginstallation die Neuverlärmung Angersbachs durch die neue Straße.

 

Einige Teilnehmer ergriffen die Möglichkeit, sich über Megaphon an die Gruppe zu wenden. Der Jagdpächter Thomas Jäger begrüßte es, dass sich ein breites Bündnis aus Naturschützern, Landwirten und Menschen verschiedenster politsicher Richtungen zusammengefunden hatte und bedauerte, dass die politisch Verantwortlichen die Gelegenheit nicht nutzten, mit eigenen Augen zu sehen, was da für die neue Straße geopfert werde. Er betonte die Probleme für das Niederwild (Rehe und kleinere Tiere) durch die Landschaftszerschneidung. Der Wahlkreiskandidat der Grünen für die kommende Bundestagswahl Walter Rammler lobte die Organisation und regte an, die Veranstaltung zu wiederholen.

 

Zahlreiche Teilnehmer der Wanderung zeigten sich tief beeindruckt von der Schönheit und Vielfältigkeit der Landschaft, durch welche die neue Straße geführt werden soll. "Setzen Sie sich ein, wenn Ihnen etwas am Erhalt dieser herrlichen Landschaften liegt", empfahl Wolfgang Dennhöfer.

Bericht | red.


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