Befürworter der Umgehungsstraße starten neue Informationskampagne


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Kampf für Wartenberger Umgehungsstraße:

Informations-Offensive im Regen

WARTENBERG - Die Bürgerinitiative "Bürger Bündnis lebenswertes Wartenberg" startet in ihrem Kampf um eine Ortsumgehung im Zuge der Bundesstraße 254 eine neue Informationsoffensive. Dazu dienen zwei neue Werbebanner an der Ortsdurchfahrt in Angersbach und ein Faltblatt mit den Argumenten der BI. Bei Kaffee und Kuchen in den Seminarräumen der Firma Cuiper in Landenhausen wurde auch die Frage gestellt, warum Gesundheitsaspekte im Fragenkatalog der Gemeinde Wartenberg für ein Gutachten nicht berücksichtigt seien.

Die neuen Plakate der Bürgerinitiative "Bürger Bündnis lebenswertes Wartenberg" an der Bundesstraße 254, rechts vorn BI-Sprecher Matthias Keller
Die neuen Plakate der Bürgerinitiative "Bürger Bündnis lebenswertes Wartenberg" an der Bundesstraße 254, rechts vorn BI-Sprecher Matthias Keller

Fotos | Werner Stoepler

Das alte Transparent mit der Forderung für eine Ortsumgehung war vor wenigen Wochen einem Vandalismus-Angriff zum Opfer gefallen.
Das alte Transparent mit der Forderung für eine Ortsumgehung war vor wenigen Wochen einem Vandalismus-Angriff zum Opfer gefallen.

Ein Spaziergang entlang der geplanten Trassenführung für eine "B 254 neu" fiel allerdings ins Wasser. Die Gruppe mit Aktivisten der Umgehungsbefürworter und interessierten Bürgern hatte sich noch trockenen Hauptes am Wartenberg-Oval in Angersbach getroffen, sogar eine Polizeistreife zur Verkehrssicherung war zugegen. Doch als einziger "Outdoor"-Termin blieb die Vorstellung der neuen Werbebanner an der Bundesstraße, die Stefan Kreber und Jan Krieger mit viel Liebe zum Detail gestaltet hatten. Die alten Transparente, die seit 2013 die Forderung nach einer Ortsumgehung verdeutlichten, waren einer Vandalismus-Attacke zum Opfer gefallen.

 

"Es kann nicht sein, dass Bürger, die direkt an der Straße wohnen, mit ihrem Schicksal allein gelassen werden und die anderen sagen, wir sitzen ja im Grünen", fasste BI-Sprecher Matthias Keller das zum Teil jahrzehntelange Engagement der Umgehungsbefürworter zusammen. Bei der Begrüßung der lokalen Mandatsträger erinnerte er daran, dass früher auch die Wartenberger SPD zu den Streitern für eine Umgehung gezählt habe. Keller, Manfred Cuiper, Jan Krieger und Stefan Friedel erläuterten in Kurzreferaten ihre Argumente für den Bau einer Umgehungsstraße.

 

Manfred Cuiper hatte dabei das Feld der Lärmbelastung beackert. Mit einem Messgerät waren er und seine Mitstreiter unterwegs gewesen, um die Auswirkungen einer Umgehung auf die Beschallung der Ortslagen von Angersbach und Landenhausen zu ergründen. Hierbei wurden auch die Verhältnisse an der bereits bestehenden Ortsumgehung in Bimbach untersucht. Den Vorwurf von Umgehungsgegnern, dass nach dem Bau einer Umgehung die Wohngebiete in beiden Wartenberger Ortsteilen unter Verkehrslärm litten, sah er durch Untersuchungen der Straßenbaubehörden und die eigenen Messungen als widerlegt an. Stefan Friedel beschäftigte sich mit Belangen des Naturschutzes, Jan Krieger ging Belastungen durch Stickoxide, Feinstaub und Kohlenstoffoxide auf den Grund.

 

Von einer Ortsumgehung verspricht sich die Bürgerinitiative, dass künftig nur noch zehn Lkw statt 1.120 pro Tag durch die Ortsstraßen rauschen, der Verkehr insgesamt von 13.200 Kraftfahrzeugen auf 1.600 Autos reduziert wird. Der Flächenverbrauch nach Bau und Rekultivierung von knapp 28 Hektar oder 0,7 Prozent der Gemeindefläche sei dafür vertretbar. Die wirtschaftlichen Vorteile für den Lückenschluss der Verbindung Alsfeld-Fulda überwögen. Zudem stiegen die Chancen einer kostenneutralen Flurneuordnung bei einer Wertsteigerung der Immobilien in Wartenberg. Für Angersbach und Landenhausen steige die Lebens- und Wohnqualität, die Atemluft werde besser, die Lärmbelastung sinke, die Sicherheit insbesondere für Kinder und ältere Mitbürger steige. Die Dorfentwicklung gewinne an Potenzial, für Wartenberg werde eine Dorf-Einkaufsmeile umsetzbar.


Bericht | Werner Stoepler



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