Ortsumgehung B 254 – wo bleibt der Nutzen ?


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Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) 

beteiligt sich am „Lauterbacher Forum“ und spricht sich klar gegen die Ortsumgehung aus

VOGELSBERGKREIS - Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) hält die Planung der Ortsumgehung für überholt. Zusammen mit Mitgliedern der Igglu hat der Bund-Kreisverband die neuesten Planungen diskutiert und dann beschlossen sich am „Lauterbacher Forum“ zu beteiligen. Die Umweltschützer fordern den Schutz der Natur für die kommende Generation. Der Bund bittet alle Freunde der Vogelsberger Natur sich an der Diskussionsveranstaltung am 10. Februar zu beteiligen, heißt es in einer Pressemeldung der Naturschützer. Bereits von Maar würde die rund 17 Kilometer lange Umgehung beginnen. Hier ist die Strecke zwischen Lauterbach und Maar abgebildet. 


Bereits von Maar würde die rund 17 Kilometer lange Umgehung beginnen. Hier ist die Strecke zwischen Lauterbach und Maar abgebildet.
Bereits von Maar würde die rund 17 Kilometer lange Umgehung beginnen. Hier ist die Strecke zwischen Lauterbach und Maar abgebildet.

Symbolbild | aep

Im Dezember hat der Bundestag einen Verkehrswegeplan verabschiedet. Er enthalte das investitionsschwere Bauvorhaben zur Ortsumgehung B 254 Lauterbach/Wartenberg, geplant seit den 1970er Jahren. Fachleute schätzen die Kosten inzwischen auf 60 bis 100 Millionen Euro, so der Bund. Geld, das anderswo dann natürlich nicht mehr zur Verfügung stehe. Ist dieses Geld damit gut angelegt, fragt der Vogelsberger Kreisverband. Der Bund findet: Nein. Die Planung von vor 40 Jahren tauge nicht für die Verkehrspolitik der Zukunft. Nicht abzusehen seien damals die Entwicklung der Elektromobilität und die tatsächliche Verkehrsentwicklung gewesen. Auch heute seien schwer absehbar, welche Veränderung die für 2018 geplante Lkw-Maut auf allen Bundesstraßen haben wird.

 

Speziell für die B 254 sei mit einer erheblichen Veränderung zu rechnen, denn künftig könne kostengleich die schnelle Autobahn A7/A5 genutzt werden. „Das viele Geld wäre an anderer Stelle viel besser angelegt“, so Philipp Balles vom Bund. „Wir alle wissen: Die kommunalen Straßen im Vogelsberg leiden unter erheblichem Investitionsstau. Für Autofahrer aber auch andere Verkehrsteilnehmer ist dies eine tägliche Herausforderung.“ Besonders schlimm aber sei für die Aktivisten des Bund der Verlust an wertvoller Natur am Rand der Ortschaften. Nicht nur weil der Lebensraum für schützenswerte Tiere wie Fledermäuse, Brutvögel und Libellen zerstört werde.

 

„Die neueste Planung sieht noch mehr Asphalt und Beton dort vor, wo jetzt noch Wiesen, Äcker und Hecken sind“, so Dr. Wolfgang Dennhöfer. Der Biologe stellt klar: „Wir Naturschützer setzen uns nicht nur für Schmetterlinge und Blumen ein. Naturschützer sind auch Fürsprecher für die Menschen vor Ort. Die verlieren lieb gewordene Heimat vor Ihrer Haustür. Der Wartenberger Panorama-Weg wird zerstört und unattraktiv, ebenso wie die Burgruine Wartenberg. Und ausgeglichen werden sollen diese Verluste durch Naturschutzmaßnahmen in der Wetterau – das ist ein Hohn.“

 

Eine Ortsumgehung von Wartenberg und Lauterbach schadet nach Überzeugung des Bund Kreisverbandes den Menschen und der Natur in der Region deutlich mehr, als sie bringen kann. Der Bund im Vogelsberg stelle sich deshalb klar gegen die geplante Umgehung. Daher ruft der Bund alle Bürger dazu auf, sich für eine Verhinderung bei den einschlägigen Bürgerinitiativen zu engagieren und auf die kommunalen Entscheidungsträger Einfluss zu nehmen, denn eine ablehnende Haltung vor Ort sollte bei den weiteren Planungen sicher nicht unberücksichtigt bleiben.

Bericht | ol



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