Digitale Technik und neue Einnahmequelle für Landwirte


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"Agrardialog - Zukunftsperspektiven in der Landwirtschaft"


LAUTERBACH · Wie kann ein Bauernhof so digitalisiert werden, dass es dem Betriebsleiter nützt, und wie kann mit Energieproduktion eine neue Einnahmequelle erschlossen werden ? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung im Saal des Lauterbacher "Posthotels Johannesberg", zu der die Volksbank Lauterbach-Schlitz heimische Landwirte eingeladen hatte. Sie trug den Titel "Agrardialog - Zukunftsperspektiven in der Landwirtschaft".

Ortsumgehung


Volksbank-Vorstand Alexander Schagerl mit den Referenten Johanna Zintl und Raffael Pultke sowie Landtagsabgeordnetem Kurt Wiegel
Volksbank-Vorstand Alexander Schagerl mit den Referenten Johanna Zintl und Raffael Pultke sowie Landtagsabgeordnetem Kurt Wiegel

Foto | Martin G. Günkel


Raffael Pultke, bei der DZ-Bank unter anderem für Investitionsförderung in der Agrarwirtschaft zuständig, sprach über digitale Datenverarbeitung in der Landwirtschaft. Zu den wachsenden Anforderungen an die Landwirtschaft gehört nach seinen Worten eine immer umfangreichere Dokumentationspflicht. Unter anderem deshalb, so Pultke, müssten in einem landwirtschaftlichen Betrieb permanent Daten gesammelt werden. Es gelte, diese Daten sinnvoll zu kombinieren, zu sortieren, zu analysieren und zu vernetzen. Der Referent sprach von "Farm-Management-Systemen".

 

Diese Systeme seien oft zu kompliziert in der Bedienung. Tatsächlich jedoch sei es ihr Zweck, dem Betriebsleiter und allen Mitarbeitern Nutzen zu bringen. Sinnvoll ist es nach Pultkes Worten, eine zentrale Daten- und Informationsquelle zu haben. Daten müssten für Leiter und Mitarbeiter von überall und von jedem Gerät aus abrufbar sein. "Entscheidungen zu treffen, ist immer Sache des Betriebsleiters", unterstrich der Referent.

 

Johanna Zintl, Geschäftsführerin von "Green Energy - Biogasfachberatung Max Zintl" im bayerischen Mitterteich, stellte die Biogasanlagen ihrer Firma vor. Nach ihren Worten gibt es mehrere Vorteile einer Biogasanlage: Für die Tiere gebe es nur bestes Futter, weil weniger gutes in der Anlage verwertet werden könne. Man könne den eigenen Betrieb beheizen. Vor allem biete eine solche Anlage ein marktunabhängiges Einkommen. Das vergorene Material sei ein wertvoller Dünger, die vergorene Gülle sei annähernd geruchlos.

 

Die Biogasanlagen ihrer Firma werden laut Zintl auf den jeweiligen Betrieb zugeschnitten und in die bestehende Hofstelle eingebunden. Ihr Unternehmen helfe auf Wunsch auch bei der Genehmigung. Unabhängig vom Hersteller seien Wartung und Reparaturen im Angebot. Eine Anlage von "Green Energy" befindet sich laut Zintl im Fuldaer Stadtteil Haimbach auf dem Antoniushof.

 

Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel richtete ein Grußwort an die Anwesenden. Für die Landwirtschaft gebe es derzeit viele neue Herausforderungen, nicht immer sei Verständnis für die Betriebe da. Dennoch werde es die Landwirtschaft immer geben und geben müssen. "Es muss auch Geld verdient werden. Das wird oft vergessen", fügte Wiegel hinzu. Positiv seien die vielen gut ausgebildeten jungen Landwirte. Sie könnten Verbrauchern die gewünschten Antworten geben. Volksbank-Vorstand Alexander Schagerl dankte allen Referenten für ihre Vorträge und den Besuchern für deren Interesse. Am Ende standen die Referenten noch für Einzelgespräche bereit. Zum Programm gehörte auch ein Abendessen des "Johannesbergs".


Bericht | Martin G. Günkel


Quelle |  Lauterbacher Anzeiger


 

 

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Pressemitteilung

15.11.2017 um 23:19 Uhr

Redaktion » bblw-info.de 

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