Ulrich Hansel von "Hessen Mobil" hatte noch viele Fragen der Bürger zu beantworten
WARTENBERG - Etwa 300 bis 350 Bürger waren am Dienstagabend in das Wartenberger Oval gekommen, um am 6. "Runden Tisch" teilzunehmen. Jürgen Ackermann, der ehemalige Grebenauer Bürgermeister und Kreistagsvorsitzender übernahm den Vorsitz und Ulrich Hansel von "Hessen Mobil" erklärte die Präsentation. Mit dieser Vorstellung wollte man den Besuchern das zeigen, was viele schon auf dem Papier gesehen hatten. Auf der großen Leinwand konnten sich die Bürger in einer computerunterstützten 3D-Visualisierung ein besseres Bild davon machen, wie das mittlerweile 69-Millionen-Euro-Bauvorhaben aussehen wird. Leicht hatte es Ulrich Hansel nicht, denn viele Besucher hatten Fragen - viele Fragen. Und so zog sich die Veranstaltung über drei Stunden hin. Ulrich Hansel meisterte aber souverän die Vorstellung. Und hätte Jürgen Ackermann nach vielen Fragen keinen Schlusspunkt gesetzt, vermutlich hätte der "Runde Tisch" die Datumsgrenze überschritten.
Insgesamt rund 16,9 Kilometer
- inklusive 4,9 Kilometer Anschlusstrecke der Anschlussstellen
"Hessen Mobil" arbeitet seit Jahren mit der Firma "V-KON.media GmbH" zusammen. Das Unternehmen hat die Software entwickelt, mit der es möglich ist, die Ortsumgehung, aufgrund von Landesvermessungsdaten, detailgetreu abzubilden. Egal welche Fragen der Bürger hatte, ob nun aus der Fahrersicht oder Vogelperspektive, wie weit ein Haus von der neuen Straße entfernt ist, Ulrich Hansel konnte alle Fragen geduldig beantworten. Die 3D-Visualisierung erinnert an ein modernes Computerspiel, wie beispielsweise Eisenbahnsimulation, wo man auch Straßen, Schienen und Landschaften erstellen kann. Damit war es möglich, die zwölf Kilometer lange Strecke von Maar nach Müs quasi abzufliegen. Die Streckenlänge beträgt insgesamt rund 16,9 Kilometer - inklusive 4,9 Kilometer Anschlusstrecke der Anschlussstellen. Als die Bürger sahen, dass man mit der Software hin und zurückfliegen, hoch und runter, Entfernungen und Höhenunterschiede messen kann, waren sie nicht mehr zu halten. Ulrich Hansel ging auf jede Frage ein. Er erläuterte die Verkehrsführung von Knotenpunkt zu Knotenpunkt und zeigte den Bürgern den Unterschied zwischen heute und wie es mal sein wird.
Kritische Stimmen gab es auch
die aber alle sachlich waren. So betonte Ulrich Hansel: "Das, was Sie hier an der Wand sehen, ist die Genehmigungskarte. Diese lag vor anderthalb Jahren offen aus. Da konnten Sie alle Einwendungen abgeben. Wir können heute nichts mehr verändern." Ein Bürger fragte, ob die Einsprüche noch behandelt werden? Ulrich Hansel beantwortete diese Frage mit einem deutlichen: "Ja, wenn das als Einspruch formuliert wurde, dann behandeln wir diesen auch." Eine Bürgerin fragte kritisch, was mit den Einsprüchen aus den vergangenen Jahren geschehen sei? Diese wurden seit sechs Jahren nicht behandelt, meinte die Dame. Ulrich Hansel: "Die werden behandelt, das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen." Ein anderer Bürger meinte: "Würde man den Schwerlastverkehr aus den Ortschaften bringen, bräuchte man den ganzen Mist nicht." Nach der Veranstaltung sagte eine weitere Dame gegenüber unserer Online-Zeitung German BaseStream News-Online, dass sie gegen diese Ortsumgehung ist. Es wäre eine Schande, was wir durch das Zerstören der Umwelt der nachfolgenden Generation hinterlassen.
Rainer Gröger, Fraktionsvorsitzender der SPD Wartenberg betonte in einem Interview vor unserer Kamera: "Die geplante Umgehung ist seit Jahrzehnten in der Diskussion, auch sehr kritisch. Wir haben auch ein Gutachten in Auftrag gegeben. Dieses ist hinlänglich diskutiert worden." Die Gemeinde Wartenberg wollte aus ihrer Sicht ein anderes Umstufungskonzept von der Bundesstraße haben. Das Gutachten habe klar herausgearbeitet, wenn sich dieses Konzept nicht verändert, dann könne sich die Gemeinde Wartenberg, nach dem Stand der heutigen Planung, dieses Vorhaben nicht leisten.
Die Bürger konnten sich nach dieser Vorstellung ein besseres Bild über das geplante Bauvorhaben machen. Ob der Abend die anwesenden Kritiker überzeugen konnte, das können wir nicht beurteilen.
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