Hans Bäuscher legt sein Amt nieder

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Hans Bäuscher
Hans Bäuscher

Er weiß noch nicht, ob er sich vielleicht doch noch als "normales" Mitglied weiter im Bündnis engagieren wird

WARTENBERG - Die Arbeit im "Bürger Bündnis lebenswertes Wartenberg" hat ihm am Herzen gelegen. Doch nun ist Schluss damit: Hans Bäuscher legt sein Sprecheramt nieder. "Die bisherigen Erfahrungen mit unserem Bürgermeister und auch Teilen der Gemeindegremien haben mir erhebliche gesundheitliche Probleme bereitet. Trotzdem habe ich immer wieder versucht, nach vorne zu blicken und mein Tun an unserer Philosophie zu orientieren. Leider muss ich jetzt aber erkennen, dass mein Körper meinem Kopf nicht mehr folgt" - mit diesen Worten verabschiedet er sich von seinen Bündnis-Mitstreitern.


Foto | Redaktion

Im November 2016 war das "Bürger Bündnis" aus der damaligen Bürgerinitiative "Pro

Ortsumgehung" hervorgegangen. Sich inhaltlich breiter aufzustellen war das Ansinnen gewesen: Wer bereit war, sich aktiv an der Entwicklung der Gemeinde zu beteiligen, war willkommen. Und der Kreis der Mitstreiter - viele davon mit politischen Erfahrungen oder aus Berufen mit entsprechender Sachkenntnis - war nicht klein. Die Entwicklung der Landwirtschaft, des Tourismus, des Gewerbes oder die Zukunft der dörflichen Entwicklung waren nur einige der vielen Themen, die die Gruppe bearbeiten wollte. Doch Bürgermeister Dr. Olaf Dahlmanns Satz in der vergangenen Gemeindevertretung, dass die Gemeinde das Zepter nicht abgeben wolle - auch nicht an Menschen, die sich berufen fühlten, allein zu Ämtern zu gehen, um an Daten zu gelangen, gab für Bäuscher den endgültigen Ausschlag, den Schlussstrich unter seine Arbeit zu ziehen.

 

Mit seinem Ausspruch zielte das Gemeindeoberhaupt während der Parlamentssitzung darauf ab, dass sich das Bündnis mit dem Amt für Bodenmanagement getroffen hatte, um im Sinne der Landwirte Fragen rund um die Ortsumgehung und die Flurbereinigung beantworten zu können (der LA berichtete). "Es geht doch nicht darum, jemanden bevormunden zu wollen - das genaue Gegenteil ist der Fall", verdeutlicht Hans Bäuscher sein Unverständnis gegenüber der Reaktion des Bürgermeisters. Zumal man sich zuvor schon mit ihm und den Fraktionsvorsitzenden getroffen und über die eingeholten Auskünfte beim Amt für Bodenmanagement informiert habe. In dieser Runde sei keine Kritik am Vorgehen des Bündnis' geäußert worden, sondern erst in der Parlamentssitzung.

 

"Es ist notwendig, sehr intensiv zu arbeiten, um eine solche Gruppe mit Leben und

Begeisterung zu erfüllen", verdeutlicht Bäuscher das Ansinnen der Gruppe. Und heutzutage sei es sehr schwierig, Menschen für kommunalpolitische, ehrenamtliche Arbeit zu begeistern. Zwischen sich ständig verändernden Arbeitsbedingungen und dem eigenen Familienleben sei es auch verständlich, dass für Ehrenämter nicht viel Zeit übrig bleibe. "Trotzdem haben wir eine Verantwortung für unser kommunales Leben. Und da überlegten wir: Wer könnte unterstützend helfen? Menschen, die nicht im Arbeitsleben stehen." Und genau aus jenen bestünde das Bündnis mehrheitlich - aus Freiwilligen, die aktiv mitarbeiten wollen. "Das, was wir tun wollten, sollte unterstützend und entlastend wirken. Und Ziel unseres Treffens mit den politisch Verantwortlichen sollte sein, Trennendes und Verbindendes zu erkennen und

Gemeinsamkeiten herzustellen", erklärt Bäuscher. Dass dies nun anscheinend nicht möglich sei, bedauere er sehr.

 

Wie geht es nun mit dem Bündnis weiter? Stellvertreter Matthias Keller rückt nun wieder an die erste Stelle. "Wir werden uns zu gegebener Zeit treffen und dann gemeinsam entscheiden", erklärt der neue Sprecher. Erste Überlegungen zur Zukunft seien aber bereits im Gange. "Hans Bäuschers Weggang reißt natürlich ein Loch in unsere Mitte. Wir bedauern das aufs Tiefste." Er selbst freue sich allerdings, im Sinne der Entwicklung der Gemeinde weiterarbeiten zu können.

 

Hans Bäuscher weiß noch nicht, ob er sich vielleicht doch noch als "normales" Mitglied weiter im Bündnis engagieren wird. "Im Moment sehe ich allerdings wenig Silberstreif am Horizont, was unsere zukünftige Arbeit betrifft. Andere sind da glücklicherweise lockerer. Doch wie es tatsächlich weitergehen wird, wird die Zeit zeigen."

Bericht | Annika Rausch



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