Vom Feld auf den Teller – aber wie ?


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VORSTELLUNG  Dieter Jander präsentiert am kommenden Wochenende seinen neuen Fotoband „Von der Saat bis zur Ernte“

LANDENHAUSEN - „Eigentlich war es ein spontaner Gedanke, der mich auf die Idee zum Buch brachte“, erklärt Dieter Jander aus Landenhausen. Und ist die Idee erstmal geboren, beginnt der passionierte Künstler meist recht schnell mit der Arbeit. Schon mehrere Bildbände sind unter seiner Regie entstanden. Zum Kunstspaziergang in Landenhausen will er nun sein neues Werk vorstellen: „Von der Saat bis zur Ernte“. Drei Jahre hat er an dem Fotobuch gearbeitet. „Heute gibt es alles im Geschäft zu kaufen. Jeder Kunde wünscht sich seine Lebensmittel möglichst aus der Region“, und wie das funktioniere, das wolle er gerne einmal aufzeigen.

Foto | Annika Rausch


„Inspiriert durch den Ernährungsreichtum – zu jeder Zeit im Jahr – reifte in mir der Gedanke, einmal den Entstehungsprozess dieser Produkte im Bild festzuhalten und zu dokumentieren“, schreibt Jander auch im Vorwort seines Buchs. Daher auch der Titel „Von der Saat bis zur Ernte“. Dies ist ihm mit zahlreichen großformatigen Bildern von Maschinen, den arbeitenden Landwirten sowie der Landschaft und natürlich der geernteten Feldfrüchte gelungen. Auch wenn es nicht immer ganz einfach gewesen sei. „Alle Landwirte haben mich gerne unterstützt, was ich ganz toll finde“, betont Jander. Dennoch habe er drei Sommer gebraucht, um alles mit dem Fotoapparat festzuhalten. „Manche Maschinen sind neun Meter breit. Da wird zweimal übers Feld gefahren, und dann ist alles weg. Da musste ich manchmal schon sehr schnell sein“, lacht der Künstler beim Gedanken an die unzähligen Aufnahmen.

 

Er selbst komme nicht aus der Landwirtschaft, habe sich inzwischen aber natürlich viel angelesen und mit vielen Leuten gesprochen. „Schließlich ist gar nicht so klar, wie lange die Landwirtschaft bei uns in ihrer jetzigen Art und Weise noch existieren wird“, gibt Jander zu bedenken und spielt auf die oft ungeklärte Hofnachfolge oder die schwierigen Zukunftsperspektiven in der Landwirtschaft generell an. Umso wichtiger sei ihm dieses Projekt gewesen. Zusätzlich zu seinen Fotos hat er daher auch noch Aussaat- und Ernte-Fakten zu den unterschiedlichen Feldfrüchten zusammengetragen: Angefangen bei Raps, Gerste und Triticale arbeitet er sich in zwölf Kapiteln bis hin zu Silage, Heu und Grummet vor.

 

„Irgendetwas muss ich ja machen“, winkt Dieter Jander immer bescheiden ab, wenn er nach dem Grund gefragt wird, warum er sich neben seiner Kunst und seinem Engagement im Kulturverein Landenhausen der Erstellung von Fotobüchern gewidmet hat. „Bekleidung im Wandel der Zeit“, der Doppelband „Alt-Landenhausen Oberdorf“ und „Alt-Landenhausen Unterdorf – Häuser und ihre Geschichte“ sowie „Landenhausen – damals und heute“ – ebenfalls in zwei Bücher aufgegliedert – heißen die bisherigen Titel, in die sich das Erntebuch nun einreiht. Die Geschichte der Region zu bewahren, das ist dem Rentner wichtig. Meist läuft die Arbeit an seinen Büchern parallel nebeneinander her. Daher ist es für ihn in diesem Jahr auch schon die zweite Buchpräsentation.

 

Das Storyboard, der genaue Ablauf, für sein nächstes Projekt steht auch bereits fest: Es wird ein Buch über die Landenhäuser Mundart sein – natürlich wieder garniert mit zahlreichen historischen Fotos.

TERMIN

Wer neugierig auf Dieter Janders Bücher geworden ist, kann sich sowohl das neueste Exemplar als auch die älteren Werke während des Kunstspaziergangs Landenhausen am kommenden Wochenende anschauen. Am Samstag und Sonntag, 25. und 26. November, am ersten Tag in der Zeit von 13 bis 17 Uhr und am zweiten Tag von 11 bis 18 Uhr, ist Dieter Jander mit seinem Büchern und Bildern im Turnraum des Kindergartens in Landenhausen zu finden.


Bericht | Annika Rausch



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